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Rinder im Winter

Die Temperaturen halten uns derzeit ziemlich auf Trab. Unser ältester Traktor verweigert gerne mal den Start, Wasserleitungen in den älteren Stallungen frieren auf, Schnee räumen, Salz streuen und einfach schauen, dass der Betrieb aufrecht erhalten werden kann. Mitten in dieser kurzen Eiszeit, bei Temperaturen um -15° hat es dann auch unseren Milchautomaten erwischt: Über Nacht ist er eingefroren, offenbar ist dabei ein Ventil zu Bruch gegangen. Passenderweise am letzten Tag der Milchrationskurve. Für die Tiere also nichts passiert, wenns jetzt dann wärmer wird, wird das wieder repariert.

Apropo Rinder: Was sagen die zu den Temperaturen? Nichts. Vor allem in unserem Stall mit Außenbereich fühlen sich die Tiere pudelwohl, -15° sind ihnen offensichtlich lieber, als ein nasskaltes, womöglich noch windiges Wetter. Und da in diesem Stall auch die Wasserleitungen auf Minusgrade ausgerichtet sind, stehen wir da auch technisch nicht vor größeren Herausforderungen. Das Wasser zirkuliert im Winter ständig im Kreis, bleibt dadurch in Bewegung und wird im Bedarfsfall automatisch geheizt. Die Tränkebecher sind mit einem Heizstab versehen und bleiben dadurch immer relativ warm.

Das Wasser, dass von den Tieren gerne mal zum Spielen verwendet wird, bildet Eiszapfen von stattlicher Größe.

Was für die Tiere also kein Problem darstellt, wird für uns zur größeren Herausforderung. Gerade in der kältesten Woche mussten wir nach Aufbrauchen unseres Behelfssilos einen anderen Maissilo öffnen. Die Abdeckung aus Plastikfolie und Sand hat sich zu einem einzigen Klotz aus Eis gebildet. Da hilft dann nur noch rohe Gewalt. Das zum Teil gefrorene Futter wird vom Futtermischwagen einigermaßen gut zerkleinert, trotzdem bleiben immer wieder größere eisige Stücke übrig, die die Tiere im Futterbaren liegen lassen und dann von uns wieder entfernt werden.

Inzwischen warten die Felder aufs Frühjahr, sobald es uns die Witterung und Tragfähigkeit des Bodens erlaubt, werden wir mit der Düngung von Raps und Weizen beginnen. Gerade der Raps braucht direkt zum Vegetationsbeginn viel Stickstoff, um sich entwickeln zu können. Wenn ihr uns also demnächst mit dem Güllefaß herumdüsen seht: Wir ernähren unsere Pflanzen und bringen auf diese Art dem Boden zurück, was wir ihm bei der Ernte genommen haben. Kreislaufwirtschaft eben.